Neurologische Studien finden Hinweise darauf, dass Spielsucht angeboren sein könnte

Über viele Jahre wurden Studien durchgeführt, um die Ursachen für zwanghaftes Spielverhalten herauszufinden. Eine solche Studie wurde kürzlich in der medizinischen Fachzeitschrift "Neuron" veröffentlicht. Sie hat einen Zusammenhang festgestellt zwischen den Gehirnstrukturen eines Individuums und dessen Neigung dazu, auf finanzieller Ebene Risiken einzugehen.

Die Zeitschrift beschreibt den Verlauf einer Studie, bei der Experten herausfinden wollten, warum manche Menschen eine extreme Neigung zu Wetten mit einer verschwindend geringen Gewinnchance verspüren. Die Experten hofften, dass ihre Erkenntnisse später der Behandlung von Spielsüchtigen dienen könnten.

Zwei Bereiche des Gehirns, nämlich die vordere Insula und der Nucleus accumbens, repräsentieren nach wissenschaftlichen Erkenntnissen die beiden Enden eines Risiko-Spektrums in unseren Entscheidungsprozessen. Die Größe der Verbindung zwischen diesen beiden Regionen, die uns dabei helfen, Risiko und Vergnügen einzuschätzen, ist bei jedem von uns individuell verschieden. Aufgrund dieser Erkenntnis stellten sich Wissenschaftler die Frage, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen dieser Tatsache und der Tendenz eines Individuums, Risiken einzugehen.

Freiwillige Probanden wurden gebeten, ein Roulette-Spiel mit echtem Geld zu machen. Sie lagen dabei in einem MRT-Gerät, sodass ihre Gehirntätigkeit während des Spiels kontinuierlich überwacht werden konnte. Die Testpersonen erhielten eine Reihe von Auswahlmöglichkeiten mit variablen Gewinnchancen. Darunter waren Wetteinsätze mit mäßigen bis hohen Chancen auf einen kleinen Gewinn, solche mit einer geringen Wahrscheinlichkeit, bei jeder Drehung des Rades hohe Summen zu verlieren, oder umgekehrt. Jeder Teilnehmer erhielt 10 Dollar Startkapital und wurde darüber informiert, dass er eventuelle Gewinne am Ende der Studie würde behalten dürfen.

Interessanterweise platzierten alle Probanden die zuweilen riskante Wette. Die für das Registrieren von Risiken zuständige Hirnregion zeigte bei ihnen während dieser Phase ein niedrigeres Aktivitätslevel als die Region, die für das Vergnügen zuständig ist. Jedoch war das Aktivitätslevel in der Vergnügungs-Region insgesamt deutlich niedriger bei denjenigen Probanden, bei denen die beiden Hirnregionen durch einen breiteren Mantel von Fettgewebe verbunden waren. Forscher konnten daraus ableiten, dass diese physische Struktur die Verbindung zwischen den beiden Hirnbereichen stärker macht und es so der zurückhaltenderen Seite ermöglicht, der Tätigkeit des impulsiveren Bereichs gegenzusteuern.

Die Autoren des Blatts zögern noch, aus diesen vorläufigen Ergebnissen breitere Schlussfolgerungen zu ziehen. Sie hoffen jedoch, dass weitere Studien dieser Art Aufschluss darüber geben könnten, wie sich eine schwache Verbindung zwischen diesen beiden Gehirnarealen verbessern ließe. Dies könnte für Betroffene eine Hilfe sein, zwanghaftes Spielen und anderes Risiko-Verhalten einzudämmen.

Die Studie basiert auf der Prämisse früherer Untersuchungsergebnisse, die bereits darauf hinweisen, dass zwanghaftes Spielverhalten angeboren sein könnte. Studien haben außerdem gezeigt, dass spielsüchtige Menschen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auch zu kognitiven Problemen neigen, da ihr Gehirn weniger Endorphine ausschüttet. Eine generationsübergreifende Verbindung legt zudem nahe, dass sich auch unter den Vorfahren und Verwandten dieser Individuen Menschen mit zwanghaftem Spielverhalten befinden.

Diese Erkenntnisse erklären zumindest teilweise, warum trotz der steigenden Verfügbarkeit von Glücksspiel-Optionen in unserer heutigen Welt der zahlenmäßige Anteil von Spielsüchtigen stagniert oder zurückgeht. Dies ist ein weiterer Triumph für die Industrie von Online- und Mobil-Spielen. Zu Unrecht hatten Gegner des Online-Glücksspiels, denen jeder Grund gelegen kommt, diese Industrie in ein negatives Licht zu setzen, bis dato gerade sie für Probleme mit zwanghaftem Spielverhalten verantwortlich gemacht.

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